Auf diesen Toot von Matthias Pfefferle hatte ich seit Monaten gewartet: https://mastodon.social/@pfefferle/111217236362579201 – die Einführung von ActivityPub bei WordPress.com.
Vor fast zwanzig Jahren machte das gleiche Unternehmen, WordPress, einen damals neuen Standard erst richtig bekannt: den Trackback.
Throwback zum Trackback
Trackbacks sorgten dafür, dass wenn ich auf meiner Website einen Blogartikel auf auf einem anderen Server erwähne, ein Link zu meiner Erwähnung automatisch wie ein weiterer Kommentar unterhalb des erwähnten Blogartikels erscheint. Die „Blogosphäre“ der 2000er-Jahre wurde nicht zuletzt durch die Trackbacks ein (recht übersichtliches) dezentrales soziales Netzwerk, bestehend aus einem Graph serverübergreifend miteinander verknüpfter Blogpostings.
Winner takes it all
In den 2010er Jahren gerieten Trackbacks, zusammen mit Blogrolls, Pingbacks, und Syndikationsformaten wie RSS und ATOM in Vergessenheit. Es schien irgendwann ausgemacht, dass Blogs, Kurznachrichten und Fotos jeweils unter sich bleiben: ein einziger oder sehr wenige Anbieter dominiert mit einem einzigen Server den jeweiligen Markt. Vor einem Jahr setzte nun die Implosion von Twitter ein – und die Welt sieht für viele plötzlich ganz anders aus.
Schrödingers Blogposting
Dieser Artikel sieht nach einem Blogposting aus, und das ist er auch. Zugleich jedoch kann ich ihn bei Mastodon teilen. Und noch wichtiger, bei Mastodon und zahlreichen anderen Fediverse-kompatiblen Diensten kann ich auf diesen Post reagieren – und die Reaktionen erscheinen dann in meinem Blog wie lokal hinterlassene Kommentare. Wie Trackback eben, nur vielseitiger.
Ende offen
Natürlich kann WordPress viele Details der Implementierung noch verbessern, z.B. gefällt mir der Name meines Blogs nicht, wie er im Moment im Fediverse erscheint. Doch entscheidend ist: WordPress kann diese Erfahrungen nun auf freier Wildbahn sammeln und die Implementierung weiterentwickeln. Ich bin gespannt wie es damit weitergeht.
Biblionik 
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